Realistischerweise muss man aus Basler Sicht den dritten Rang, der bei einem Cupsieg vom BSC Young Boys oder falls der FC Lugano noch auf Platz 2 klettern sollte, zu den Play-offs für die UEFA Europa League berechtigt, wohl abschreiben. Auf diesem liegt zurzeit der FC Lugano, der am Sonntag im Joggeli gastiert. Der FCB müsste die Tessiner schlagen, um sich zumindest eine theoretische Chance zu erhalten, sie noch zu überholen. Selbst mit einem Sieg würde der Rückstand auf die Bianconeri aber immer noch fünf Punkte betragen – bei zwei ausstehenden Spielen. In den beiden letzten Spielen dürfte der FC Lugano also höchstens einen weiteren Punt dazugewinnen, zudem müsste der FCB seine Spiele gewinnen und seine Tordifferenz um einiges aufbessern.
Schon nur, wenn der FCB seinen Teil dazu beitragen würde, ist wohl nicht damit zu rechnen, dass der FC Lugano nun in den letzten Runden noch so viele Punkte abgibt. Die Bianconeri stellen das zweitstärkste Team in diesem Kalenderjahr. Heiko Vogel erwartet denn auch am Sonntag ein sehr schwieriges Spiel: «Lugano hat eine gute Mannschaft, die weiss, was sie kann. Das Team hat einen guten Mix aus jungen und alten Spielern. Es befindet sich in einer guten Phase, was mich aber nicht überrascht.»
Aus Fehlern lernen und stärker zurückkommen
Zudem gilt es beim FCB zum letzten Mal in dieser Saison den Schalter umzustellen von Europacup auf nationales Geschäft, dazu Vogel: «Das wird ein komplett anderes Spiel als am Donnerstag, es wird im taktischen aber auch im mentalen Bereich eine Umstellung unsererseits erfordern.» Zudem gilt es die schmerzende Niederlage gegen die Fiorentina zu verarbeiten. «Natürlich war die Stimmung heute Morgen nicht gut», so Vogel am Freitag beim Vorschaugespräch, «alles andere wäre ja auch nicht verständlich. Aber das Gute an Niederlagen ist, dass man aus ihnen lernen kann. Aus Siegen holt man sich zwar Selbstvertrauen, aber man hinterfragt sich nicht. Wir wollen aus unseren Fehlern lernen und noch stärker zurückkommen.»
Das wird gegen den FC Lugano wohl auch nötig sein, denn die Tessiner befinden sich wie gesagt in einer beneidenswerten Form. Erst zwei Niederlagen kassierten sie in diesem Kalenderjahr, nur YB gewann mehr Zähler im 2023. Und auch wenn es unrealistisch scheint, dass der FCB die Bianconeri noch einholt, so braucht er die Punkte dennoch dringend, um sich zumindest noch auf den vierten oder fünften Rang hervorzuarbeiten, welche zur Teilnahme an der Qualifikation für UEFA Europa Conference League berechtigen. Die Chancen dazu sind intakt, bei einem Punkt Rückstand auf GC, aber de Schlussspurt des FCB muss nun an diesem Sonntag beginnen – am besten mit drei Punkten gegen den FC Lugano.