Einmal mehr muss der FCB den Schalter umlegen vom internationalen zum nationalen Geschäft. Dass er dies wird tun müssen, war ja schon vor der Qualifikation für die Halbfinals der UEFA Europa Conference League klar gewesen. Das Weiterkommen in Nizza erleichtert daher diese Aufgabe sicherlich im mentalen Bereich, auch wenn Heiko Vogels Team 120 intensive Minuten in den Knochen hat.
Mit dem FC Luzern empfängt Rotblau ein formstarkes Team. Die Innerschweizer kassierten Anfang März ihre erste Niederlage in der Meisterschaft in diesem Jahr gegen den FCB, gewannen aber bereits in der Runde darauf wieder in Genf mit 1:0 – wobei dieser Erfolg nachträglich in einen 3:0-Forfaitsieg umgewandelt wurde. Darauf folgte mit zwei Niederlagen (jeweils 1:2 gegen den FC Zürich und FC Sion) die schwächste Phase, auf die aber bereits eine Reaktion folgte – mit den Siegen gegen den FC Winterthur und den FCZ.
Auswärtsstarke Luzerner
In der Rückrundentabelle liegen die Luzerner mit einem Zähler Vorsprung auf den FCB auf dem zweiten Platz. Auch dank dem 3:2-Erfolg, den sie Ende Januar im St. Jakob-Park feierten. Neben dem FC Lugano sind die Leuchtenstädter damit die einzigen, die in dieser Saison drei Punkte aus dem Joggeli mitnahmen. Durch ihre starke Rückrunde stiessen sie bis jetzt auf den dritten Rang vor. Und auch wenn dies der erste Luzerner Erfolg seit rund acht Jahren im Joggeli war, entsprach er durchaus einer gewissen Logik: Führen sie doch die Tabelle der Auswärtstabelle punktgleich dem BSC Young Boys an. Mit ihren sechs Erfolgen auf fremdem Terrain, haben die Luzerner gar einen mehr auf dem Konto als die Berner.
Der FCB dürfte alleine deshalb, aber auch aufgrund der 2:3-Heimniederlage gegen die Innerschweizer von Ende Januar, also gewarnt sein. Sollte eine weitere dazukommen, wären die Luzerner bereits um sechs Zähler enteilt – sieben Runden vor dem Ende der Meisterschaft. Das Umschalten von Conference League auf die Meisterschaft war in dieser Saison deshalb wohl noch nie so wichtig wie jetzt. Allerdings macht man das ja jetzt auch mit dem grössten Erfolg in der Hand – dem Einzug in die Halbfinals. Vielleicht erleichtert das diese anspruchsvolle Aufgabe.