Ziemlich genau ein halbes Jahr ist es nun her, dass der FCB zuletzt ein K.o.-Spiel in der Conference League bestritt: Ende August qualifizierte sich Rotblau dank einem 2:0-Heimsieg gegen CSKA Sofia für die Gruppenphase. Die Gruppe H schloss er dann auf dem zweiten Rang ab, über den der Weg nun in die K.o.-Play-offs führte.
Wie in den Play-offs zur Gruppenphase und wie in der 3. Qualifikationsrunde geht der FCB beim Rückspiel zuhause mit einem Rückstand in die Partie. Der FCB hat also Erfahrung mit der Situation, die ihn morgen erwartet und in dieser Saison hat er solche eben schon erfolgreich gemeistert. Beim Vorschaugespräch darauf angesprochen meinte Fabian Frei: «Es hilft zu wissen, dass wir das in der Vergangenheit schon geschafft haben und genug Qualität im Team haben, eine solche Herausforderung zu meistern. Zudem ist unser Gegner eher heimstark.» Womit er wohl andeuten wollte, dass der FCB den schwierigeren Teil dieser Aufgabe möglicherweise schon hinter sich hat. Denn diese Aussage trifft, zumindest was die K.o.-Spiele betrifft, auch auf den FCB zu; zuhause konnte er eben einen Rückstand, den er sich auswärts eingehandelt hatte, zweimal noch drehen.
«Brauchen eine gute Balance»
Trabzonspor verlor aber bisher alle seine Europacup-Spiele auf fremdem Terrain. Den dritten Platz in der Gruppe H der UEFA Europa League errang der türkische Meister dank den drei Siegen im heimischen Stadion. Auch wenn am Donnerstag der St. Jakob-Park zu weiten Teilen mit Anhängern des Gastclubs gefüllt sein dürfte, sieht das Frei nicht unbedingt als Nachteil: «Wir haben ein Spiel in unserem Stadion und mit der Muttenzerkurve im Rücken. Da spielt es keine Rolle, dass auch unser Gegner viele Fans im Stadion hat. Im Gegenteil – das sorgt für eine gute Stimmung.»
Aus Basler Sicht würde diese bestimmt noch besser mit einer rotblauen Führung. Mindestens einen Treffer muss der FCB erzielen, wenn er in die Achtelfinals einziehen will. Heiko Vogel erklärte seinen Matchplan folgendermassen: «Wir haben 90 Minuten Zeit für ein Tor. Dieses zu erzielen, ist das primäre Ziel. Wir werden also sicher nicht, auf Teufel komm raus, alles in die Waagschale werfen, sondern wollen mit einer kontrollierten Offensive agieren. Wir werden eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive benötigen, da Trabzonspor stark auf Konter ist und wir bei einem allfälligen Gegentreffer schon zwei Tore erzielen müssten.»
Spendenmöglichkeit für die Erdbebenopfer
Die Stimmung wird sich bestimmt auch anders gestalten als noch am vergangenen Donnerstag in Trabzon, als das Spiel unter noch ein wenig frischerem und geografisch viel näherem Eindruck des verheerenden Erdbebens stand, das die Türkei und Syrien am 6. Februar heimsuchte. Diese Katastrophe ist aber für die Betroffenen natürlich immer noch präsent und äusserst tragisch. Im Stadion befinden sich daher auch an verschiedenen Stellen Flyer, mit denen man über einen QR-Code finanzielle Unterstützung an die Schweizer Glückskette für die Erdbebenopfer leisten kann. Auch werden Bargeldspenden entgegengenommen. Bereits beim Spiel gegen den Servette FC kamen am letzten Sonntag so schon über 20'000 Franken zusammen.
Auf dem Rasen geht es aber ums sportliche Weiterkommen. Und so darf man sich auf den Rängen hoffentlich über mindestens 90 Minuten spannende Minuten und aus rotblauer Sicht am Ende über eine Fortsetzung der Conference League für den FCB freuen.