Wohin kann sich der FCB in der Saison-Schlussphase orientieren? Die laufende Woche dürfte darüber ein wenig Aufschluss geben, denn es stehen Duelle mit zwei der drei Teams an, die hinter Rotblau klassiert sind. Den Anfang macht das Gastspiel beim FC Sion am Donnerstag, am Sonntag spielt der FCB dann beim FC Winterthur auf der Schützenwiese.
Bis vor rund drei Jahren holte sich der FCB verlässlich Punkte, wenn er im Tourbillon spielte. Das hat sich aber geändert. Aus den letzten sechs Spielen im Wallis kehrte Rotblau nur zweimal als Sieger heim, einmal wurden die Punkte geteilt und dreimal musste man die Rückreise aus dem Rhonetal mit leeren Händen antreten. Zuvor hatte man über elf Jahre kein Liga-Spiel gegen den FC Sion verloren – im Grossteil dieser Duelle ging der FCB als Sieger hervor.
Ärger über die Leistung vom Sonntag
So wichtig wie jetzt schien ein Punktgewinn im Wallis aber schon lange nicht mehr, denn der FCB droht nun den Anschluss an den vorderen Teil der Tabelle zu verlieren. Am Dienstag zogen die Grasshoppers um vier Punkte davon. Die Zürcher belegen zurzeit den fünften Rang und damit den zurzeit letzten, der zur Qualifikation für die UEFA Europa Conference League berechtigt. Mit einem Sieg in Sion käme der FCB wieder auf einen Punkt an diesen Platz heran, sollte Rotblau verlieren, schmölze der Vorsprung auf den vorletzten Rang hingegen auf drei Zähler zusammen.
Damit man mit einem positiven Resultat aus dem Wallis zurückkehrt, muss sich Rotblau im Vergleich zum Sonntag steigern. «Das Team hat sich über sich selbst geärgert. Wir wissen, was gegen den FC Luzern nicht gut lief und wollen das jetzt besser machen. Nun haben wir mehr Vorbereitungszeit, wir werden uns in einem anderen Zustand präsentieren», so Heiko Vogel beim Vorschaugespräch am Mittwoch. Es sei etwas vom anspruchsvollsten im Clubfussball, am Donnerstag international zu spielen und dann am Sonntag darauf in der Meisterschaft, fügte der FCB-Trainer hinzu. «Aber das wollen wir auch nächstes Jahr wieder.»
Sion im Aufwind
Um dieses Ziel über die Liga zu erreichen, müssen nun Punkte her. Zwar gastiert der FCB am Donnerstag beim heimschwächsten Team der Liga, aber auch bei einer Mannschaft, die sich im Aufwind befindet. Auch wenn der FC Sion zuletzt in Lugano 0:2 verlor, kann man schon nur resultatmässig eine Steigerung ausmachen unter Trainer David Bettoni, der den FC Sion seit Anfang März betreut. Denn vor der Niederlage im Tessin blieb dieser dreimal unbesiegt und holte aus den Begegnungen mit dem FC Luzern, dem Servette FC und dem Grasshopper Club Zürich sieben Punkte.
«Der FC Sion ist zuerst auf Gegentorvermeidung aus, er wird aber auf seine Chancen lauern und die Umschaltmomente suchen», warnte Vogel vor den Qualitäten des kommenden Gegners. Will man vermeiden, dass der kommende Gegner auch in der Tabelle in Lauerstellung kommt, gilt es diese Stärken am Donnerstag nicht zur Geltung kommen zu lassen, die eigenen zum Tragen zu bringen und Punkte mitzunehmen.