Am Donnerstagabend wurde Gewissheit, was schon lange gedroht hatte und mit dem man schon seit einiger Zeit zu rechnen hatte: Der FCB wird nach dem Schnitt der Liga nach 33 Runden zu den unteren sechs Teams gehören und damit in der verbleibenden Saison nur noch gegen den Abstieg spielen. Gleichzeitig ist auch klar, dass Rotblau am Ende einer Saison so schlecht klassiert sein wird wie seit mindestens 26 Jahren nicht mehr.
Damals sicherte sich der FCB den Klassenerhalt am letzten Spieltag mit einem 3:0 gegen den FC Solothurn. Das Ziel ist nun dasselbe wie in der Auf-/Abstiegsrunde 1998, nur will man das natürlich möglichst um einiges früher erreichen als damals. Ein erster wichtiger Schritt könnte dafür am Samstag im Gastspiel beim Tabellenschlusslicht FC Stade Lausanne Ouchy gemacht werden. Fabio Celestini drückte das beim Vorschaugespräch am Freitag folgendermassen aus: «Mit einem Sieg am Samstag könnten wir uns wohl fast definitiv vom letzten Platz distanzieren, das ist das erste Ziel. Danach gilt es die Barrage zu verhindern. Wir haben jetzt nur noch Finalspiele.»
Avdullahu, Barry und Hitz zurück, Schmid fraglich
Ein Sieg auf der Pontaise mag aber auf den ersten Blick als eine einfachere Aufgabe erscheinen, als sie es im Moment ist. Nicht nur die vielen Abwesenden erschweren diese: Im Vergleich zum Spiel in Lugano kehren nur die dort gesperrten Leon Avdullahu und Thierno Barry sowie der wiedergenesene Marwin Hitz zurück. Und ob Dominik Schmid schon wieder einsatzfähig sein wird, muss sich noch weisen zudem ist nun Mohamed Dräger gesperrt.
Aber eben auch der Formstand des kommenden Gegners lässt darauf schliessen, dass Rotblau im Waadtland auf starke Gegenwehr treffen wird. Während sich der FCB seit Anfang März mit zwei Punkten aus den Spielen gegen den FC Winterthur und den FC Zürich begnügen musste, verlor der FCSLO in dieser Zeitspanne nur gegen den FC Lugano, gewann aber je einen Punkt gegen die beiden Clubs aus der Stadt Zürich und feierte Erfolge gegen den FC Luzern und gerade zuletzt beim Servette FC. Eine solch starke Phase hatten die Lausanner in dieser Saison noch nicht.
«Unser Gegner hat nichts zu verlieren»
Fabio Celestini hat eine Erklärung für diese jüngsten starken Resultate des Tabellenletzten: «Lausanne Ouchy hat nichts zu verlieren, das Team steht hinten solid und wartet geschickt auf Konter. Zudem haben die Spieler zuletzt auch wieder Selbstvertrauen getankt.» Kommt hinzu, dass die Waadtländer, als Aufsteiger, wohl auch mit der Erwartung in die Saison gegangen sind, dass sie gegen den Abstieg spielen werden. Beim FCB setzte man sich mit diesem Gedanken wohl erst im vergangenen Herbst auseinander, als man ans Tabellenende abgerutscht war. Es gibt aber selbstverständlich auch Gründe, die für den FCB sprechen. «Der Zusammenhalt im Team ist stärker als im letzten Herbst, die Mannschaft lebt und ist bereit für den Abstiegskampf. Ich bin sicher, dass wir mehr Qualität haben, als wir in Lugano zuletzt auf den Platz gebracht haben», so Celestini.
Und nun, da die erste Gewissheit der Saison da ist, wäre es natürlich sehr gut, bald für die nächste zu sorgen, nämlich eben, dass man mit dem Abstieg in dieser Saison nichts zu tun haben wird. Ein erster wichtiger Schritt dafür kann am Samstag gemacht werden und wäre sicherlich auch wichtig für das rotblaue Selbstvertrauen im Hinblick auf das restliche anspruchsvolle Programm.