Alles neu seit dem Mai. So könnte man ein Sprichwort leicht abgeändert anwenden auf den Start der Credit Suisse Super League 2023/2024 für den FCB und den FC St.Gallen. Schon länger war klar, dass die nun beginnende Meisterschaft in einem neuen Modus gespielt wird. Das dürfte sich in den ersten Runden aber noch nicht so stark bemerkbar machen.
Und da Peter Zeidler, als dienstältester Trainer in der höchsten Schweizer Spielklasse, mit den Espen seine sechste Saison in Angriff nimmt, sind die Neuerungen beim FCSG auch bestimmt nicht ganz so markant wie auf Seiten des FCB, bei dem Timo Schultz im kybunpark seine Pflichtspielpremiere feiert. Aber auch die Ostschweizer hatten über die Sommerpause einige gewichtige Abgänge zu verzeichnen.
Auf beiden Seiten gilt es viele Skorerpunkte zu ersetzen
Mit Emmanuel Latte-Lath, dessen Leihe ausgelaufen ist, und Jérémy Guillemenot, der den FCSG nach viereinhalb Jahren in Richtung Genf verliess, verloren die St.Galler ihre zwei besten Torschützen der vergangenen Saison – und mit Matej Maglica einen sicheren Wert in der Abwehr. Nimmt man die Testspielresultate als Referenz, scheint das Team von Zeidler diese Abgänge aber gut zu verkraften. In Fünf Partien erlitt es nur eine Niederlage und feierte drei Siege. Zuletzt gab es einen 6:1-Erfolg gegen den Villareal CF – notabene Fünfter der vergangenen spanischen Meisterschaft.
Die Kadermutationen beim FCB lassen sich insofern mit jenen des kommenden Gegners vergleichen, als dass auch bei Rotblau unter anderen mit Mohamed Zeki Amdouni und Andy Zeqiri die besten Torschützen sowie mit Andy Diouf und Andy Pelmard defensive Stützen den Verein verlassen haben. Auf der Seite der Zuzüge stehen dagegen Thierno Barry, Jonathan Dubasin, Dominik Schmid und Finn van Breemen, die laut Timo Schultz alle für einen Starteinsatz in St.Gallen in Frage kämen.
Vorfreude auf den Saisonstart vor toller Kulisse
Dass die Leistungen in den Testspielen nicht immer überzeugend waren, zählt am Samstag dann ja nichts mehr. «Morgen kommt die erste grosse Standortbestimmung», so Schultz beim Vorschaugespräch am Freitag, «wir haben schon einige Schritte in die richtige Richtung gemacht, befinden uns aber in einem fortwährenden Prozess.» Weiter sieht er in diesem den kommenden Gegner: «Der FC St.Gallen hat ein klares Bild vom eigenen Fussball. Dieser bedeutet für den Gegner viel Stress mit hohem Pressing und Druck auf den Ball.»
Die Vorfreude sein eigenes Team nun auch in einem Ernstkampf zu sehen und den eigenen Prozess voranzutreiben waren Schultz auf alle Fälle anzumerken, auch wenn er betonte, dass dieser Prozess noch Zeit in Anspruch nehmen werde. Dass nun mit der Partie im kybunpark gleich eine sehr anspruchsvolle Aufgabe ansteht, stört ihn aber nicht – im Gegenteil: «Wir werden versuchen unser Ding durchzuziehen. Ich freue mich sehr auf den Auftakt – umso mehr, da wir vor einer tollen Kulisse spielen werden.»