Bereits bei der letzten Begegnung der beiden Teams vor einem guten Monat im St. Jakob-Park war beim FCSG eine klare Trendwende auszumachen. Nach einer enttäuschenden Hinrunde kam das Team von Peter Zeidler mit lediglich zwei Verlustpunkten aus den ersten fünf Partien des Jahres nach Basel. Zwei weitere kamen dann durch das 2:2 im Joggeli dazu und nochmals zwei Zähler gaben die St. Galler in dem darauffolgenden Spiel beim FC Sion ab.
Den gleichen Gegner schlug der FCSG am vergangenen Wochenende im Tourbillon dann aber mit 3:0 und fuhr somit den siebten Sieg im zehnten Spiel im Jahr 2022 ein. Das reichte auch gleichzeitig um den FC Zürich als bestes Team der Rückrunde abzulösen. Bereits nach zehn Spielen der zweiten Hälfte haben die Ostschweizer eineinhalbmal so viele Zähler auf dem Konto als nach der gesamten Vorrunde. Und mit sechs Punkten Rückstand auf den dritten Platz liegt plötzlich auch eine Qualifikation über die Liga für die UEFA Europa Conference League wieder im Bereich des Möglichen. Diese Chance biete sich den Grünweissen zusätzlich auch noch über den Cup.
Die Wintertransfers haben eingeschlagen
Es hat sich also bezahlt gemacht, dass man in der Ostschweiz nach einer durchzogenen Hinrunde einen kühlen Kopf bewahrt hat und gleichzeitig das Team geschickt verstärkt hat. Man tat das beispielswiese mit Julian von Moos, Alexandre Jankewitz, Bastien Toma oder Jordi Quintillà, die bisher alle ihren Beitrag zu dieser starken Rückrunde leisteten. Zusammen hat dieses Quartett bereits elf Skorerpunkte gesammelt und damit einiges zum Schnitt von 2,9:1 Toren im Jahr 2022 beigetragen.
Gleichzeitig befindet sich auch Rotblau in guter Form. Mit den elf Punkten aus den letzten fünf Partien hat man den Schnitt vom guten Saisonstart egalisiert. Und beim 2:2 gegen die Young Boys am vergangenen Sonntag konnte man sich, wohl das erste Mal in dieser Saison, über zwei verlorene Punkte in einem Duell mit den Bernern ärgern – beim dritten Remis. Mit den fünf Punkten Vorsprung auf die Berner hat sich Rotblau ein Polster geschaffen, das nun mindestens für die kommende schwierige Aufgabe halten wird.
Nicht hat ganz so einfach präsentiert sich dabei die Situation für Guillermo Abascal, der neben den verletzten Emmanuel Essiam und Raoul Petretta ebenfalls auf Adam Szalai, der krankheitshalber ausfällt und die gesperrten Pajtim Kasami sowie Andy Pelmard verzichten muss. Vor allem der Ausfall Pelmards, der bisher erst zwei Ligapartien verpasst hat, wiegt natürlich schwer. Aber mit Albian Hajdari, Strahinja Pavlovic und Yacouba Nasser Djiga hat er nach eigener Aussage auch gleich drei Alternativen zum Franzosen. Wouter Burger sieht der Spanier lieber im Mittelfeld spielen.
Die wohl schwierigste Aufgabe im April
Der FCSG war die erste Mannschaft, die dem FCB in dieser Saison eine Niederlage beifügte, das war zwar im Joggeli und das erste Auswärtsspiel im kybunpark entschied der FCB Ende September mit 2:0 für sich. Das war aber eben noch in der Hinrunde, als die St. Galler eben noch auf der Suche nach ihrer Form waren. Beim letzten Aufeinandertreffen vor gut einem Monat benötigte es eine klare Leistungssteigerung nach der Pause, um immerhin einen Punkt in Basel zu behalten.
Seinen Plan für die Partie beim FCSG schilderte Guillermo Abascal beim Vorschaugespräch folgendermassen: «Wir werden eine unserer besten Leistungen zeigen müssen, da der FC St.Gallen im Moment mit viel Selbstvertrauen auftritt. Wir werden unsere Angriffe überlegt ausführen und zu Ende spielen müssen, da unser Gegner sehr gut sowie schnell im Umschaltspiel agiert und stark im Zweikampfverhalten ist. Wen wir auf dieselbe Weise agieren wollen wie unser Gegner verlieren wir auf jeden Fall, wir m,üssen unser eigenes Spiel durchziehen.» Auf dem Papier ist die kommende Aufgabe auf alle Fälle die schwierigste, die den FCB im Monat April erwartet. Und damit auch gleich eine gute Möglichkeit den zuletzt gezeigten Aufwärtstrend zu bestätigen.