Es hätte bestimmt weniger anspruchsvolle Aufgaben für den FCB gegeben, um den Aufwärtstrend der letzten Woche zu bestätigen, als ein Gastspiel im Stade de Genève. Servette feierte zuletzt fünf Siege in Folge in der Meisterschaft und verbesserte sich mit diesen vom achten auf den vierten Rang. Auch im Cup sind die Grenats noch dabei und am Donnerstag feierten sie in der UEFA Conference League einen 2:1-Heimsieg gegen den FC Sheriff aus Tiraspol, der möglicherweise noch wichtig sein könnte, wenn es ums europäische Überwintern geht.
Den Sieg gegen die Moldauer errangen die Genfer nach frühem Rückstand dank zwei Toren in der Schlussphase, der Siegtreffer fiel erst spät in der Nachspielzeit. Das zeigt auf, dass die Servettiens längst und gut aus ihrem Tief von Anfang Saison herausgefunden haben und nun neben ihrer unbestrittenen spielerischen Qualität auch über eine gesunde Portion Selbstvertrauen verfügen. Selbstvertrauen, wenn auch noch in deutlich kleinerem Mass, hat sich in der vergangenen Woche auch der FCB geholt - dank den Siegen beim SC Kriens und gegen den Yverdon Sport FC.
Ein guter Gradmesser
Wichtig sei, dass man nun aber demütig bleibe, so Fabio Celestini beim Vorschaugespräch am Freitag und warnte gleichzeitig vor dem Gegner: «Auch ohne die gesperrten Chris Bedia und Miroslav Stevanovic verfügt Servette über viel Qualität und Erfahrung. Es ist wichtig, dass wir viel im Ballbesitz sein werden, die Flanken gut verteidigen und im letzten Drittel präsent sind.» Das Spiel in Genf sei ein guter Gradmesser, um zu sehen, wo man stehe, so Celestini. Und auch wenn man auf einen starken Widersacher trifft, möchte er diesem auf keinen Fall das Spiel überlassen: «Ich will nicht auf Abwarten spielen, sondern unseren Gegner unter Druck setzen», fuhr der FCB-Trainer fort.
Nicht in die Karten blicken lassen wollte er sich, wie er den Engpass in der Innenverteidigung lösen will. Neben den verletzten Adrian Leon Barisic und Arnau Comas muss Rotblau in Genf nämlich auch auf Finn van Breemen verzichten. Neben Fabian Frei und Renato Veiga käme für diese Position auch der gelernte Aussenverteidiger Michael Lang in Frage. Dieser spielte beim Freundschaftsspiel in Breitenbach am Dienstag auf dieser Position. «Es werden auf alle Fälle elf Spieler auf dem Platz stehen», meinte Celestini mit einem Augenzwinkern auf die Situation in der Innenverteidigung angesprochen. Bisher ist ihm die Auswahl seiner Startelf und der Einwechselspieler, diese hatten gerade gegen Yverdon grossen Anteil am Sieg, gut gelungen. Zwei Siege geben ihm recht. Nun darf man aus Basler Sicht hoffen, dass er und sein Team ihren Aufwärtstrend auch bei der anspruchsvollen Aufgabe in Genf fortsetzen und weiterhin Selbstvertrauen tanken.