Stephan Werthmüller hatte mehrere Gründe, bei der Präsentation der Jahresbilanz 2014 zufrieden zu sein. Einerseits konnte er die Zahlen den Medien so früh wie noch nie offenlegen, andererseits konnte er mit einem Umsatz von 105 Millionen Franken einen neuen Rekord ausweisen.
Zurückgegangen sind zwar die Zahlen des Zusatzertrages aus dem Europapokal: Dies unter anderem aufgrund des Geisterspiels gegen Valencia und weil sich der FCB im Jahr zuvor für die Halbfinals der Europa League hatte qualifizieren können und dabei zwei ausverkaufte Heimspiele gegen Tottenham Hotspur und Chelsea austrug. Im Bereich Transfers konnte aber mit den Verkäufen von Mohamed Salah, Yann Sommer, Valentin Stocker und Kay Voser mit 36 Millionen Franken eine Rekordzahl präsentiert werden.
Transferrechte mit einer Null in der Bilanz
„Die für mich wichtigste Zahl ist aber das Ergebnis vor Steuern und Gewinnüberführung und diese ist mit 15 Millionen Franken um drei Millionen höher als im vergangenen Jahr“, so Werthmüller. Dass der Jahresgewinn trotzdem einen Null aufweist, hat mit Abschreibungen und Rückstellungen auf Transferrechten zu tun. Die Transferrechte an den eigenen Spielern stehen jetzt mit einer Null in der Bilanz. Das heisst der FCB rechnet offiziell den Wert der eigenen Spieler nicht in die Bilanz mit ein.
In der konsolidierten Erfolgsrechnung fällt auf, dass der Ertrag aus dem Catering gesunken ist. Das ist der Fall, weil der FCB die Mehrheit der Anteile an der ehemaligen Berchtold Catering AG per 1. Juni 2014 an Herrn Frank Wassermann verkauft hat und daher die Gewinne aus diesem Geschäft nicht mehr ausweisen kann. Neu heisst die Firma denn auch Wassermann & Company AG. Des Weiteren fällt der erhöhte Gesamtaufwand auf, der laut Werthmüller zu grossen Teilen der Verteuerung des Kaders zuzurechnen ist. In diesem Kostenpunkt sieht Werthmüller auch das grösste Potenzial für Sparmassnahmen, sollten diese dereinst nötig sein. Diese Erhöhung kam auch deshalb zustande, weil im vergangenen Jahr schon sehr früh klar war, dass der FCB in der UEFA Champions League spielen würde und der Transfer von Mohamed Salah schon sehr früh im Jahr 2014 über die Bühne gegangen war.
Franken rechtzeitig in Euro gewechselt
Klar ist, dass die Umsätze aus Prämien von der UEFA und aus Transfers aufgrund des gesunkenen Eurokurses in Zukunft ein wenig tiefer ausfallen könnten. Werthmüller hat aber Ende des letzten Jahres einen grossen Teil der Eurobestände des FCB in Franken gewechselt und damit einen Kursverlust des bestehenden Vermögens verhindert. „Das war auch ein Glücksfall, ich wusste nicht mehr als andere, sondern wollte im Sinne einer einheitlichen Rechnung alle Beträge in Schweizer Franken auf unserem Konto haben“, so Werthmüller.
Die Präsentation der Bilanz 2014: Hier klicken