Ziel der Tandem-Ausbildung ist es, junge Menschen mit und ohne Behinderung zu Fussballtrainern, sogenannten Young Coaches, im Behindertenfussball auszubilden. Die Young Coaches können längerfristig als Trainer in Handicap- oder Inklusionsteams ihrer Vereine integriert werden und so die Festigung nachhaltiger Behindertensportangebote fördern. Der FC Basel 1893 setzt sich seit 2007 im Rahmen der Football Club Social Alliance (FCSA) mit weiteren Proficlubs aus Europa für den Behindertenfussball ein.
Praktisches Lernen stand im Vordergrund
Neben Theorieblöcken, in denen das strukturierte Planen und Durchführen eines Trainings durchgegangen wurde, wurden vor allem praktische Trainingseinheiten durchgeführt, bei denen die Young Coaches selber Trainings in der Gruppe anleiten mussten. Ausserdem bekamen die angehenden Young Coaches weitere wichtige Werte mit auf den Weg. Unter anderem lernten sie, wie sie als Trainer mehr Verantwortung übernehmen, sich vor Gruppen präsentieren und generell selbstbewusster auftreten können.
Der FCB-Instruktor Willy Schmid ist stolz auf die Entwicklung der Young Coaches: „Die Ausbildungsinhalte waren sehr gut an die Young Coaches angepasst und man hat über die Woche hinweg eine stetige Entwicklung sehen können. Ich bin überzeugt, dass wir mit ihnen eine weitere Entwicklung machen können, dass sie Arbeiten in den Vereinen verrichten können und dass sie nun mit einem guten Werkzeug ausgestattet sind.“
Clubaustausch und Stärkung des Netzwerks im Behindertenfussball
In Zusammenarbeit mit dem European Football for Development Network (EFDN) stand neben der Ausbildung auch der Austausch von insgesamt sieben internationalen Fussballclubs im Vordergrund. Die vier Gastclubs Manchester United, Tottenham Hotspur, Hapoel Tel Aviv und NEC Nijmegen stellten Teilnehmer für die Ausbildung und Trainer aus ihren Behindertenfussballabteilungen.
So konnten die Clubs die Ausbildungswoche gut nutzen, um Erfahrungen in ihrem sozialen Engagement auszutauschen und hilfreiche Einblicke in die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche, vor allem im Behindertenfussball, zu bekommen. Durch den Clubaustausch wurde das Netzwerk im Behindertenfussball weiter gestärkt und auch die teilnehmenden Trainer profitierten von der Expertise der anderen. Der SV Werder Bremen präsentierte seine langjährig erfolgreich laufenden Programme unter anderem beim Besuch einer Handicap-Partnerschule und dem „Spielraumprojekt“, einem regelmässigen Trainingsprogramm für Flüchtlinge.
Für Willy Schmid war der Austausch mit anderen internationalen Clubs von grosser Bedeutung: „Dieser Austausch war sehr wichtig, da der Behindertenfussball nicht überall derselbe ist. Besonders von den englischen Vereinen konnte man sehr viel lernen und den Quervergleich der einzelnen Vereine herstellen. Es ist spannend zu sehen, wie sich die Ansätze im Behindertenfussball unterschiedlich entwickeln und trotzdem zum gleichen Ziel führen.“
Abschluss der Ausbildung beim Special Youth Camp in Basel
Im August 2016 werden die Young Coaches ihre Ausbildung zum „Young Coach – Behindertenfussball“ offiziell abschliessen. Als letzte praktische Prüfung werden sie für rund 50 Kinder beim Special Youth Camp, einem Fussballtrainingslager für Kinder mit einer Behinderung, verschiedene Trainingseinheiten anleiten und das in der Ausbildungswoche in Bremen Gelernte unter Beweis stellen.