Du hast ja eineinhalb Jahre in der Bundesliga gespielt, kannst du uns ein wenig schildern von dieser Zeit?
Ich war damals ja noch relativ jung, bin mit 20 Jahren zum ersten Mal von zuhause weg und habe in einer Wohngemeinschaft gelebt. Ich habe mich selber als Mensch besser kennengelernt und konnte mich persönlich als auch sportlich weiterentwickeln. Im Moment stand natürlich auch dann der Erfolg im Vordergrund, rückblickend denke ich aber, dass ich eben in vielen Hinsichten profitieren konnte von dieser Zeit. Auch die deutsche Mentalität hat mir sehr zugesagt, dieser unbedingte Siegeswillen und das Ziel die Beste zu sein. Und es reizte mich in die, in meinen Augen, beste Liga der Welt zu wechseln.
Weshalb bist du dann 2011 zurückgekommen?
Ich war damals in einer Phase, in der ich mit Verletzungen zu kämpfen hatte, hatte Probleme mit den Bändern. Benno Kaiser schlug mir dann vor zurückzukommen, um am Comeback zu arbeiten. Das war einerseits sportlich eine gute Idee und andererseits konnte ich so auch noch die Berufsmaturität absolvieren. Das Gesamtpaket hat gestimmt: Ich konnte mit meinem Herzensverein, dem FC Basel, in der obersten Liga spielen.
Und hier wurdest dann zu einer Leaderin im Team?
Ja, ich wollte und konnte diese Rolle der Leistungsträgerin hier dann relativ schnell übernehmen. Das musste ich auch mit meiner Erfahrung. Ich hätte aber nicht gedacht, dass ich so lang hierbleiben würde und so viel erleben darf. Für mich war aber immer klar, dass ich, wenn möglich, meine Karriere beim FCB beenden möchte.
Die Liebe zu diesem Club wurde mir quasi in die Wiege gelegt
Hättest du rückblickend etwas anders gemacht in deiner Karriere?
Während der Karriere habe ich mir diese Frage manchmal gestellt, aber retrospektiv bin ich mehr als zufrieden. Schliesslich beinhaltete sie sehr viele positive Aspekte und nur wenig negative. Diese gehören aber beim Sport nun einmal dazu und haben mir in meiner Entwicklung geholfen.
Wie beurteilst du die vergangene Saison mit dem FCB?
Wir sind sehr gut gestartet mit unserer neuen Trainerin Sissy Raith, haben in der Vorrunde lediglich die Spitzenspiele gegen den FC Zürich und den FC Neunkirch verloren. Wobei die Niederlage gegen Neunkirch sehr unglücklich zustande kam. Wir konnten mit einem guten Gewissen in die Winterpause und hatten noch die Chancen auf den Meister- und den Cuptitel. Die Rückrunde verlief dann aber leider nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Es ist schade, dass wir die gute Vorrunde nicht genutzt haben, die Rückrunde war enttäuschend.
Was war dein Karrierehighlight?
Mit dem FCB ist es sicher der Cupsieg 2014. Es war unser erster Titelgewinn. Diese Emotionen und auch das anschliessende Fest auf dem Campus waren einzigartig. Aber auch jedes Länderspiel von der U17 bis zur A-Nationalmannschaft und natürlich die grossen Turniere wie die Europameisterschaft und die Weltmeisterschaft. In einem vollen Stadion vor über 10‘000 Zuschauern zu spielen, wie bei der U20-WM in Dresden, ist ein unbeschreibliches Gefühl.