Der Schweizer Nationalmannschaft gehörte Ramseier von 1968 bis 1973 an. Obschon das nicht eben die erfolgreichste internationale Phase der Fussballschweiz war, erreichte Ramseier in einigen seiner 28 Länderspiele durchaus bemerkenswerte Resultate, zum Beispiel bei einem 0:0 in Basel in seinem ersten Länderspiel gegen Deutschland, später auch in Qualifikationsspielen bei einem 0:0 im Wankdorf gegen Italien, einem 1:1 im Wembley gegen England oder einem 2:0-Auswärtssieg in Portugal.
Seine aktive Laufbahn beendete Ramseier am 24. Mai 1978 mit einem Teileinsatz beim letzten Saisonspiel gegen den FC Sion, das der FCB 2:0 gewann. Doch nicht mehr aktiven Leistungsfussball zu betreiben, hiess für ihn alles andere als fortan ein „passives“ Leben zu führen. Mit dem FCB blieb er weiterhin eng verbunden, immer, ohne Unterbruch, bis zu seinem letzten Tag. Er stand mehrere Jahre seinem früheren „Chef“ Benthaus als Coach zu Seite. Und er engagierte sich gleichzeitig mit grossem Einsatz dafür, dass das „rotblaue Leben“ für die ehemaligen FCB-Spieler nach deren Karriere-Ende weiterhin bestehen bleiben konnte. Denn über Jahrzehnte bis zu seinem Tod trug er zur Senioren-Abteilung des FCB als Obmann Sorge.
Er organisierte Spiele, Turniere und gesellschaftliche Veranstaltungen. Und nie war er sich auch für „kleine Aufgaben“ zu schade, zum Beispiel wenn es galt, für eine Tombola Preise zu sammeln.
Engagiert, hilfsbereit, gelassen, freundlich, bescheiden und bodenständig
Dieses Engagement passte zu hundert Prozent zu Peter Ramseier, der blieb, was er schon als Spieler war: Engagiert, hilfsbereit, an Freunden und Kollegen interessiert, immer gelassen, freundlich, bescheiden, bodenständig – Eigenschaften, die ihn umgekehrt aber nie daran hinderten, dort Klartext zu reden, wo in seinen Augen eine Entwicklung die falsche Richtung zu nehmen begann.
Dass die Generalversammlung des FCB Peter Ramseier und Helmut Benthaus am 3. Mai 2010 mit der äusserst selten vergebenen Ehrenmitgliedschaft auszeichnete, war nichts weniger als eine verdiente Anerkennung für ein grossartiges Lebenswerk der beiden Freunde, die zusammen auch regelmässig die Heimspiele des FCB besuchten.
Beruflich glich Ramseiers Laufbahn irgendwie seiner fussballerischen Karriere. Seit er in die Region Basel kam, gab es für ihn nie einen anderen Arbeitgeber als jene Privatbank n Basel, bei der er bis zur Pensionierung vor einigen Jahren dem Kader angehörte – Treue und Verbundenheit ohne Abstriche also auch hier.
Er war mein bester Freund
Das wichtigste im Leben Peter Ramseiers aber war sein privates Umfeld – und hier in allererster Linie seine kleine Familie mit Ehefrau Annemarie Ramseier und Sohn Adrian Ramseier, der es seinerseits fussballerisch auf gutes Erstliga-Niveau gebracht hat und der heute mit seiner Familie in Bülach lebt. Und fast zu einem Teil der Familie wurden auch Hedi und Helmut Benthaus, die unzählige Tage und Ferienwochen gemeinsam verbrachten, auch ausserhalb der Seniorenabteilung. „Er war mein bester Freund“, sagte denn auch wenige Stunden nach der Schocknachricht Helmut Benthaus über Peter Ramseier.
Noch am Vormittag des 10. Oktober 2018 war Peter Ramseier wohlauf und war noch auf seinem Hometrainer aktiv. Im Verlauf des Tages beklagte er ein Unwohlsein, das wenig später ohne vorherige Anzeichen zu seinem Ableben führte Ein Grosser in der 125-jährigen Geschichte des FCB beschritt völlig unerwartet einen neuen Weg.
So gross die Lücke für den ganzen FCB ist – noch viel schmerzlicher muss dieser Verlust für die Familie sein. Mit Annemarie Ramseier-Bigler, seiner Ehefrau, mit Sohn und Schwiegertochter Adrian und Eva Ramseier und deren Kinder Tabea und Silas, die Grossvater Ramseier ganz besonders am Herzen lagen, trauert der gesamte FCB mit seiner Führung, den Mannschaften, den Mitarbeitenden und den Fans um einen liebenswerten Freund, der unvergessen bleiben wird.
Er möge in Frieden ruhen.