Im Alter von nur 66 Jahren ist der frühere FCB-Spieler Harald Nickel einem schweren Krebsleiden erlegen. Der dreifache deutsche Nationalspieler war in der Saison 1981/82 für den FCB tätig und beendete danach eine bewegte Karriere.
Im Alter von nur 66 Jahren ist der frühere FCB-Spieler Harald Nickel einem schweren Krebsleiden erlegen. Der dreifache deutsche Nationalspieler war in der Saison 1981/82 für den FCB tätig und beendete danach eine bewegte Karriere.
Der FC Basel 1893 hat in seiner Geschichte sehr selten wirkliche Stars des internationalen Fussballs verpflichtet, verpflichten können. Eine Ausnahme war gewiss der Peruaner Teofilo Cubillas 1973, doch auch Harald Nickel hatte einen grossen Namen, als er in der Amtszeit des damaligen FCB-Präsidenten Pierre-Jacques Lieblich von Borussia Mönchengladbach nach Basel geholt wurde. Es war in jenen Jahren durchaus Brauch, dass Bundesliga-Stars gegen ihr Karriereende hin noch in den Schweizer Fussball wechselten. Berühmte Beispiele sind gewiss Uli Stielike (Xamax) sowie Karl-Heinz Rummenigge und Bernd Dörfel, die für Servette gespielt haben.
Harald Nickel war zwar kein Spieler mit dem Weltruf eines Stielike oder eines Rummenigge, eine Berühmtheit aber war er allemal, nicht zuletzt auch aufgrund seines spektakulären Spielstils. Entsprechend gross war die Aufregung in Basel, als er im Alter von noch nicht einmal 30 Jahren nach St. Jakob kam. Es war ein Aufsehen erregender Transfercoup des FCB, der damals im vorerst letzten Trainerjahr von Helmut Benthaus stand und nach äusserst erfolgreichen anderthalb Jahrzehnten bereits gegen den schleichenden finanziellen und damit auch sportlichen Niedergang kämpfte.
Die sportliche Bilanz von Nickel in Basel war mit 12 Toren in 30 Wettbewerbsspielen, darunter in fünf Alpencup-Partien, gewiss nicht schlecht. Gleichwohl war die Zusammenarbeit zwischen dem FCB und Nickel nicht ganz von jenem ganzheitlichen Erfolg gekrönt, den sich beide Seiten erhofft hatten. Das Hauptproblem aus Basler Optik war allerdings jenes, dass man sich mit diesem Transfer finanziell übernommen und noch Jahre daran zu „nagen“ hatte.
Das war selbstverständlich nicht Nickels Schuld, weshalb man diesen Mann aus Nordrhein-Westfalen mit Fug und Recht als das in Erinnerung behalten wird, was er vor allem war: Ein hochbegabter Fussballer mit grossem Unterhaltungswert, den er in der Bundesliga zum ersten Mal bei Arminia Bielefeld und später vor allem bei Eintracht Braunschweig und bei Borussia Mönchengladbach bewiesen hatte. Dazwischen hatte Nickel während sechs Jahren bei verschiedenen belgischen Vereinen, darunter Standard Lüttich, gespielt.
So erfolgreich wie in Mönchengladbach aber war er vorher und nachher nirgendwo. Für das Team vom Bökelberg schoss er in 84 Pflichtspielen 43 Tore. Er wurde 1979/1980 Torschützenkönig im damaligen UEFA Cup-Wettbewerb. Deshalb erinnert man sich vor allem auch in Mönchengladbach gerne an Harald Nickel, wie dieser Auszug aus dem Nachruf auf der Website der Borussia belegt:
„…Nickel schoss nicht einfach Tore, er verbreitete einen Hauch von Magie. So pflegte er, seine Strafstösse stets aus dem Stand zu schiessen. In seiner ersten Spielzeit am Bökelberg erzielte Nickel zudem das Tor des Jahres 1979. Im Rückspiel der 2. Runde des UEFA-Cups gegen Inter Mailand nahm er einen Abschlag von Torhüter Wolfgang Kneib mit dem Rücken zum Tor an und schloss 40 Meter vor dem Tor aus der Drehung direkt ab. Der Ball schlug mit voller Wucht unter der Latte ein.
Während seiner Zeit bei Borussia kam Harald Nickel auch immerhin zu drei Länderspielen. Er durfte neben Klaus Fischer und Karl-Heinz Rummenigge auf Torjagd gehen. Ein Treffer für Deutschland glückte ihm jedoch nicht…doch durch seine spektakulären Aktionen hat der Angreifer auch in seiner kurzen Zeit einen bleibenden Eindruck am Niederrhein hinterlassen…“
Auch in Basel hat wohl niemand, der den FCB schon in jenen Zeiten begleitet hatte, Harald Nickel vergessen. Das Mitgefühl des gesamten FC Basel 1893 gehört deshalb vor allem den Angehörigen des Verstorbenen.
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