Abschluss der zweiten Young Coach-Ausbildung in Ecuador

FCSA
Mittwoch, 16.04.2025 // 17:00 Uhr

Ecuador, einst als sicherer Hafen in Lateinamerika bekannt, steht mittlerweile vor großen Herausforderungen. Deshalb bildete die Football Club Social Alliance (FCSA) erneut 45 Young Coaches aus – dieses Mal vorwiegend aus der Küstenregion und dem Süden des Landes. Durch die Ausbildung erwarben die Young Coaches ein breites Set an Fähigkeiten und Methoden, um sichere sowie inklusive Fussballaktivitäten zu organisieren und Kindern so eine Alternative zur Gewalt und der Unsicherheit zu bieten.

Ecuador ist ein vielfältiges Land mit einer reichen Kultur, beeindruckenden Natur und bedeutender Geschichte. Jedoch ist es zunehmend von den Konsequenzen des internationalen Drogenhandels betroffen, was vor allem in den letzten Jahren zu einem besorgniserregenden Anstieg an Gewalt durch bewaffnete Gruppen und somit zu starker Unsicherheit für die ganze Bevölkerung und insbesondere für Kinder und Jugendliche geführt hat. Ecuador beherbergt zudem über eine halbe Million Geflüchtete und Migrant:innen, überwiegend aus Kolumbien und Venezuela, was die Situation im Land weiter verschärft. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und lokale Organisationen leisten hier zwar wertvolle Hilfe, doch die Ressourcen sind begrenzt.

Angesichts dieser Herausforderungen nutzt die FCSA den Sport als Instrument zur Förderung von Frieden und Inklusion. Bereits in den beiden vergangenen Jahren wurden deshalb erste Young Coaches in Ecuador ausgebildet. Angesichts der anhaltenden Unsicherheit im Land – besonders in den Küstenregionen und im Süden des Landes – wurden in einer zweiten Ausbildung nun 45 neue Young Coaches aus ebendiesen Regionen ausgewählt.

Mit Fussball gegen Gewalt und für eine inklusive Gemeinschaft

Das letzte Modul der Ausbildung fand vom 2. bis am 7. April in Ibarra und Quito statt. Dafür reisten die Instruktoren Willy Schmid vom FC Basel 1893, Peter Quast und Benjamin Seifert von Bayer 04 Leverkusen, Caspar Prill vom FK Austria Wien und Constantin Kuhlmann vom 1. FSV Mainz 05 in den Norden Ecuadors.

Während das dritte Modul auf den Inhalten der ersten beiden Module aufbaute, standen insbesondere die Themen Inklusion und Bildung durch Sport im Mittelpunkt: In der ersten Hälfte vermittelten die FCSA-Instruktoren den Young Coaches wertvolle Strategien und Methoden, wie diese Kinder jeden Alters und jeder Fähigkeit – also auch Kinder mit einer Behinderung – aktiv in ihre Sportaktivitäten integrieren können. In der zweiten Hälfte lag der Fokus dann auf sogenannten «Educational Games» – Bildungsspielen – die sowohl fussballerische, als auch kognitive, emotionale und soziale Kompetenzen fördern und Kinder für soziale Themen auf eine spielerische Art sensibilisieren können.

09.04.2025

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Die erlernten Konzepte konnten die Young Coaches dann direkt bei zwei Fussball-Festivals umsetzen: Zum ersten Festival wurden 55 Kinder mit einer Behinderung eingeladen und erfolgreich in alle Aktivitäten eingebunden. Das Abschlussfestival fand dann im Rahmen des Internationalen Tages für Sport für Entwicklung statt und wurde mit mehr als 130 Kindern durchgeführt. Ergänzt wurde das Programm durch einen eintägigen Workshop eines lokalen Experten, in welchem die Wichtigkeit des Kinderschutzes im Sport und ihre Rolle als Trainer:innen in der Prävention von Gewalt aufgezeigt und besprochen wurde.

45 neue Young Coaches

Alle 45 Young Coaches erhielten zum Abschluss ein Zertifikat zum bzw. zur Kinderfussballtrainer:in und kehren nun motiviert in ihre Gemeinden zurück, um das Gelernte anwenden zu können. Sie ergänzen die Young Coaches der ersten Ausbildung und bilden zusammen ein starkes Netzwerk an 84 Trainer:innen im ganzen Land. Von ihren Aktivitäten profitieren zurzeit mehr als 5’000 Kinder.

Die zweite Young Coach-Ausbildung in Ecuador wurde von den FCSA-Clubs und Scort in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Partnerorganisationen Fundación de las Américas para el Desarrollo (FUDELA) und UNHCR durchgeführt und von der Fondation Botnar und der UEFA Foundation for Children unterstützt.

Zitate

Willy Schmid, Instruktor FC Basel 1893: «Früher waren Kinderschutz oder Inklusion kaum ein Thema – heute ist es essenziell. Es ist wichtig, dass beides auch in der Young Coach-Ausbildung thematisiert wurde. Daher war für viele auch das Fussball-Festival mit Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung eine großartige Lernerfahrung.»

Liliana Lozano, UNHCR Ecuador: «Der Sport ist ein kraftvolles Mittel, um vulnerable Gemeinschaften zu schützen, weshalb dieses Projekt auch so wichtig ist. Und dieser Schutz breitet sich durch die Young Coaches aus; von den Kindern zu ihren Familien und in die gesamte Gesellschaft.»

Verónica Escobar, Präsidentin FUDELA: «Alle Methoden, die die Football Club Social Alliance mitbringt, geben den Young Coaches die Möglichkeit, ihren Horizont zu erweitern, neue Techniken zu lernen und zu erkennen: ,Es ist möglich’. Was die Young Coaches lernen, geben sie an ihre Gemeinschaften weiter – das Wissen, die Wertschätzung und das Selbstvertrauen sowie die Motivation, Kinder zu erreichen. Was die Young Coaches während des Projekts erleben und lernen, kann nicht durch Bücher oder Unterricht ersetzt werden, denn die gemeinsamen Trainings, das Lernen voneinander und das ständige Feedback sind ausschlaggebend für die gute Entwicklung der Young Coaches.»

Daniela Karolina Vargas Moya, Young Coach: «Besonders an der Young Coach Ausbildung gefallen hat mir, dass die Instruktoren uns wichtige Methoden und Werkzeuge mitgegeben haben, um die sozialen Herausforderungen in unseren Gemeinschaften bekämpfen zu können. Das haben sie durch praktische und technische Einheiten auf dem Feld gemacht und uns nicht nur mit Theorie überflutet - wie es sonst bei Weiterbildungen üblich ist. Besonders die Educational Games werde ich auch weiterhin anwenden, um das Training mit dem Spass, aber auch mit Bildung zu verbinden.» 

Orly Jesús Bailon Montes, Young Coach: «Ich lebe in einer ländlichen Gemeinde, in der ich nie einen guten Trainer und Lehrer hatte, der so ausgebildet wurde wie ich jetzt. Wenn es damals, als ich ein Kind war, ein Fussballprojekt mit einem gut ausgebildeten Trainer gegeben hätte, der gekommen wäre, um mir etwas beizubringen – ich hätte keine Sekunde gezögert, dort mitzumachen. Mein persönliches Highlight war es, die Trainer aus Europa und die anderen Young Coaches aus den verschiedensten Provinzen kennenzulernen und mich mit ihnen auszutauschen. Obwohl wir alle unterschiedliche Hintergründe haben, haben wir in den Trainingseinheiten die gleiche Sprache gesprochen. Die Young Coach-Ausbildung ist wirklich sehr bedeutend.»

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