Vor dem Spiel:
In dieses so entscheidende und wichtige Rückspiel startete der FCB mit exakt derselben Startaufstellung wie im Hinspiel. Aufgrund der gezeigten starken Leistung verwunderte dies nicht. Selina Wölfle dirigierte aus dem Tor die Viererkette bestehend aus Lou Bénard, Marion Rey, Melanie Huber und Nia Szenk. Jana Kaiser, Vanesa Hoti und Eleni Markou bildeten das Mittelfeld und im Angriff starteten Alayah Pilgrim, Julia Matuschewski und die Doppeltorschützin aus dem Hinspiel, Imane Saoud.
Das Stade de la Fontenette in Carouge bildete eine würdige Kulisse für dieses Halbfinal-Rückspiel und war prächtig gefüllt. Die Heimfans und die mitgereisten Supporter aus Basel sorgten dabei für eine fabelhafte Atmosphäre.
Nach dem 2:0-Hinspielsieg war die Ausgangslage für den FCB klar und das Team setzte alles daran, diesen Vorsprung über die Zeit zu bringen und sich für den erstmalig ausgetragenen Final um den Meistertitel der AXA Women’s Super League zu qualifizieren.
Die erste Halbzeit:
Die Titelverteidigerinnen aus Genf starteten erwartet offensiv in die Partie und kamen bereits nach drei Minuten zur ersten gefährlichen Strafraumszene. Nach einem Eckball war Selina Wölfle jedoch zur Stelle und verhinderte einen frühen Rückstand. Chancenlos war sie jedoch in der 23. Minute, als Alyssa Lagonia aus über 20 Metern abzog und traumhaft ins linke Lattenkreuz traf. Der FCB liess sich durch diesen Rückschlag jedoch nicht aus der Ruhe bringen und kam in der Folge seinerseits ebenfalls zu guten Gelegenheiten. Tyara Buser sah eine verunglückte Flanke von der Latte abspringen und auch Jana Kaiser sowie Alayah Pilgrim konnten ihre Abschlüsse nicht verwerten, weswegen es zur Halbzeit beim knappen Vorsprung aus Genfer Sicht und beim virtuellen Einzug in den Final aus Basler Sicht blieb.
Die zweite Halbzeit:
Das Heimteam drückte von Beginn der zweiten 45 Minuten an auf den zweiten Treffer und damit auf den Ausgleich des im Hinspiel eingefahrenen Rückstandes. Natalia Alessandra Padilla Bidas kam diesem nach knapp einer Stunde am nächsten, traf aber nur die Latte. Es blieb in der Folge bei einer Dauerbelagerung des Basler Strafraumes, Selina Wölfle blieb jedoch gewohnt fehlerlos und konnte alles abwehren, was auf sie zukam. Als man aus Basler Sicht wenige Momente vor dem Finaleinzug stand, fiel der so bittere Gegentreffer doch noch. Amandine Soulard traf nach einem Eckball und glich die Begegnung aus. Damit stand es nach 180 gespielten Minuten in diesem Halbfinal 2:2 und die Zuschauenden kamen in den Genuss von weiteren 30 Minuten in der Verlängerung.
Die Verlängrung:
In der Verlängerung blieben beide Teams ohne grosse Chancen, wollten vermutlich nichts mehr riskieren. Nach einer ausgeglichenen halben Stunde musste dementsprechend die Elfmeter-Lotterie entscheiden, wer in den Final um den Schweizer Meistertitel einziehen würde.
Das Elfmeterschiessen:
In dieser blieben die Servettiennes bis zur letzten Schützin makellos. Daina Bourma hätte den Siegtreffer erzielen können, da zuvor Jana Kaiser gescheitert war. Doch Selina Wölfle hielt den Ball und den FCB im Spiel. Anschliessend hätte Julia Matuschewski treffen müssen, was der polnischen Nationalspielerin aber leider nicht gelang. So jubelte am Ende nur das Heimteam und der FCB muss sich damit begnügen, die Titelverteidigerinnen an den Rand des Ausscheidens gebracht zu haben. Am bitteren Ausscheiden und der Enttäuschung nach dem letzten Elfmeter änderte das aber selbstverständlich nicht.
Nach dem Spiel:
Der Servette FC Chênois Féminin zieht durch diesen Sieg nach Elfmeterschiessen in den Final ein, wo er auf den FC Zürich trifft. Für den FCB geht eine Saison ohne Krönung zu Ende, in der man viele starke Leistungen mit einem jungen Team zeigen konnte. Die Vorfreude auf die nächste Saison ist dementsprechend gross.