Wie schon die ersten beiden Begegnungen in der regulären Saison war auch das Halbfinal-Hinspiel der Play-offs am vergangenen Samstag ein Duell auf Augenhöhe. Am Ende hat mit den Zürcherinnen sicher das glücklichere Team das bessere Ende für sich behalten. Alleine schon die Tatsache, dass beide Treffer für die Gäste durch Eigentore von Rotblau gefallen sind, zeigt auf, dass die Niederlage für das Team von Kim Kulig keineswegs zwingend war.
Effizient kam man ein Team, das gewinnt ohne selber ein Tor geschossen zu haben, zwar wohl nicht nennen – aber abgezockt schon. Die Zürcherinnen verfügen nicht nur über ein sehr gut eingespieltes Team, sondern auch eines, das viel Erfahrung in Play-off-Spielen mitbringt. Und darin hat, wie man solche gewinnt. Das wurde nicht nur am vergangenen Samstag klar, der FCZ hat das schon oft unter Beweis gestellt. In den zwölf bisherigen Meisterschafts-Play-off-Spielen, welche die FCZ-Frauen in ihrer Geschichte bestritten haben, gingen sie immer als Siegerinnen hervor – lediglich im Final vor zwei Jahren mussten sie dabei den Umweg übers Elfmeterschiessen gehen.
Es braucht eine doppelte Premiere
Um die Titelverteidigerinnen auszuschalten, müsste den FCB-Frauen im Rückspiel auf dem Heerenschürli also eine doppelte Premiere gelingen – der erste Sieg gegen den FCZ in dieser Saison und ihm die erste Niederlage in Play-off-Spielen überhaupt zufügen. Kim Kulig und ihr Team haben das Hinspiel analysiert und sind zu folgenden Schlüssen gekommen: «Wir haben es vor allem in der ersten Halbzeit verpasst unsere Stärken besser auszuspielen. Wir haben festgestellt, dass wir vorne nicht gut positioniert waren. Wir wissen, welche Räume wir bespielen müssen und wollen das nun besser machen.»
Mit diesen Erkenntnissen und Vorsätzen soll der Finaleinzug noch geschafft werden. Auch wenn es eine äusserst anspruchsvolle Aufgabe wird, gab das Hinspiel trotz des Resultats Hoffnung, dass dies gelingen könnte. Und selbst wenn den FCB-Frauen der grosse Coup nun nicht gelingen sollte, dürfen sie auf eine hervorragende Saison zurückblicken, in der sie mit der nationalen Spitze mithalten konnten. Mit dem Erreichen des Endspiels würde man sich für diese starke Spielzeit belohnen und hätte die Möglichkeit sie in der Woche darauf krönen. Zunächst braucht es dafür aber eben nochmals mehr als einen Exploit. Die FCB-Frauen müssen dafür wohl nochmals an ihre Grenzen gehen und für einmal in einem Duell mit den Zürcherinnen auch das Glück auf ihre Seite zwingen.