Daniel Stucki: «Grundsätzlich ist jedes Spiel ein Highlight»

Nachwuchs
Dienstag, 06.02.2024 // 17:56 Uhr

Am Mittwoch, 7. Februar 2024, trifft die U19 des FC Basel 1893 in den Play-offs der UEFA Youth League auf den FC Bayern München (18.00 Uhr, Leichtathletikstadion St. Jakob) und eine Woche darauf startet die rotblaue U21 mit dem Nachholspiel gegen den Leader Étoile Carouge FC (18.00 Uhr, Leichtathletikstadion St. Jakob) wieder in die Hoval Promotion League. Am Wochenende darauf stehen dann auch die U19, die U17 und die U16 wieder in der Meisterschaft im Einsatz. Bevor es nun am Mittwoch erstmals in diesem Jahr für den FCB-Nachwuchs ernst gilt, spricht Daniel Stucki im Interview über die bisherige Saison der Nachwuchsteams und über die Ziele im kommenden Halbjahr.

Daniel Stucki, du bist seit Anfang März «Direktor FCB-Nachwuchs», wie sieht deine Bilanz nach einem Dreivierteljahr aus?
Sehr positiv, wobei ich das nicht alleine auf meine Arbeit zurückführen möchte. Es wurde vorher schon sehr gute Arbeit geleistet. Durch die Leistungen der U19 in der UEFA Youth League wird das vielleicht auch von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen. Auch in der U21, wo wir zurzeit zwar noch unter dem Strich stehen, bin ich guter Dinge und auch auf allen anderen Stufen sehe ich viele Talente. Wir kommen gut voran und die Stimmung auf dem Campus ist sehr positiv.

Gab es konkrete Änderungen?
Wir haben die Wochenstruktur der Trainingseinheiten angepasst und können so noch mehr Wert auf die individuelle Betreuung unserer Spieler legen – sowohl im technischen als auch im taktischen Bereich. Neben den klaren Vorgaben wie der FCB auftreten soll, sind das die grössten Veränderungen. Beim Auftreten geht es um das Verhalten auf dem Platz, um die Mentalität und darum, wie der FCB Fussball spielt. Entscheidend ist, dass diese rotblaue Kultur nun auch gelebt wird.

Was hat sich verändert durch deinen Einsitz in der Sportkommission?
Das hat eine grosse Wirkung – zum Beispiel auf die Kaderplanung. Im vergangenen Sommer sind gleich drei Spieler aus dem Nachwuchs in die erste Mannschaft gekommen. Das ist kein Zufall. Es hat bestimmt eine grosse Wirkung, wenn Martin Andermatt und ich unsere Gedanken und Eindrücke direkt bei der Leitung der ersten Mannschaft einbringen können.

Wie schätzt du die Hinrunden der Nachwuchsteams ein?
Beim Blick auf die Tabelle täuscht das Bild vielleicht ein wenig. In der U19- und der U15-Meisterschaft sind wir Leader, in den anderen Kategorien mindestens unter den ersten Vier. Wobei das für mich nicht so relevant ist. Natürlich haben wir als FCB den Anspruch überall oben mitzuspielen, aber entscheidend ist die Entwicklung und hier lohnt es sich genauer hinzuschauen. Die drei besten Akteure auf jeder Stufe spielen jeweils in einer höheren Alterskategorie als eigentlich vorgesehen, weil sie sonst nicht genug gefordert wären. Ein sehr gutes Beispiel ist Marvin Akahomen, der noch U17 spielen könnte, aber in der U21 spielt und auch schon in der ersten Mannschaft zum Einsatz gekommen ist. Diese Strategie hat vielleicht manchmal negative Auswirkungen auf die Resultate. Aber unser primäres Ziel sind ja nicht Titel auf der Nachwuchsstufe, sondern dass Spieler in die erste Mannschaft kommen.

Leidet darunter nicht auch die Einsatzzeit der Spieler, die in unteren Altersklassen einen Stammplatz in ihrem jeweiligen Team wohl auf sicher hätten?
Nein eben nicht, da achten wir sehr genau darauf. Sollte einer nicht bereit sein für die Ernstkämpfe, trainiert er bei einem älteren Team und sammelt dann die Praxis bei Gleichaltrigen. Daher ist eine einheitliche Spielidee auch sehr wichtig, dass dies so aufgeht. 

Die U21 hat ein schwieriges halbes Jahr hinter sich. Was versprichst du dir vom Trainerwechsel?
Sehr viel, Mario Cantaluppi ist ein Performance-Trainer und kann sehr gut mit Menschen umgehen. Er verleiht all seinen Spielern viel Selbstvertrauen, auch solchen, die vielleicht gerade nicht so oft zum Einsatz kommen. Das hat er auch als Trainer der U17 in den beiden vergangenen Saisons unter Beweis gestellt, als er jene betreute, die den Sprung in die U18 nicht direkt geschafft hatten. Mario hat mit diesen Teams tolle Resultate abgeliefert und brachte die einzelnen Spieler auch mental weiter. Zudem hat er die grosse Qualität, dass er sich Hilfe und Meinungen von anderen einholt, wenn er das Gefühl hat, dass jemand über grössere Erfahrung in einem Gebiet verfügt. Zudem kennt er den Campus und den FCB im Allgemeinen einfach sehr gut. Er ist rotblau durch und durch.

Die U21 ist j a ein Sonderfall, weil sie im Aktivfussball tätig ist und die Resultate insofern eine Rolle spielen, weil sie absteigen könnte.
Ja, die U21 und die U19 sind Performance-Teams. Da wir uns mit der U19 für die UEFA Youth League qualifizieren können, ist uns auf dieser Stufe das sportliche Abschneiden auch sehr wichtig, weil die Teilnahme an der UYL ein klares sportliches Ziel ist. Und bei der U21 geht es ganz klar nur noch um Leistung. Das ist natürlich auch auf den unteren Stufen der Fall, aber man kann dort einem Spieler, der sich gerade in einer Talsohle befindet, einfacher Einsatzzeit geben als in der Promotion League.

Mit Gezim Pepsi wurde die U21 verstärkt. Was bringt er für Fähigkeiten mit?
Gezim ist ein ehemaliger Nachwuchsspieler und bringt eine hervorragende Mentalität ins Team. Er kam im Dezember mit einer Wadenverletzung zu uns und hat dann selbstständig seine Reha absolviert. Wir haben ihm lediglich die Infrastruktur des Campus’ zur Verfügung gestellt, ihn aber nicht betreut. Er hat dann jeden Tag an seinem Comeback gearbeitet und geht für das junge Team als ein Vorbild voraus, obwohl er selber erst 25 Jahre alt ist. Es ist eine Win-win-Situation, er kann sich nochmals zeigen und für uns ist er als Zentrumsspieler mit rotblauer DNA eine grosse Verstärkung.

Sind noch weitere Zuzüge vorgesehen?
Wir werden die U21 möglicherweise noch punktuell mit Schwellenspielern, die vor dem Sprung in die erste Mannschaft stehen ergänzen, aber Transfers explizit für die U21 werden wir keinen weiteren tätigen.

Was sind die sportlichen Ziele der U21?
Der Klassenerhalt, diesen wollen wir auch in der U21 mit einer maximal jungen Mannschaft und Talenten erreichen. Ich kenne die Promotion League aus eigener Erfahrung von meiner Tätigkeit als Assistenztrainer von Alex Frei, als dieser die U21 trainierte. Ich weiss daher um die Qualität dieser Liga. Bei der Kaderplanung im Sommer haben wir meiner Meinung nach auf ein zu junges Team gesetzt, das habe ich damals auch so gesagt. Ich bin aber überzeigt, dass wir mit dem aktuellen Team nun auch die Klasse halten können.

Das Jahr beginnt mit dem UYL-Play-off-Spiel der U19 gegen den FC Bayern München mit einem Highlight. Wie stehen die Chancen auf ein Weiterkommen?
Das kommt sicher stark auf die Besetzungen der beiden Teams an. Wenn wir alle unsere Spieler einsetzen können, dann ist es sehr schwierig uns auf dieser Stufe zu schlagen – auch für Bayern München. Es spielt aber sicher eine grosse Rolle, mit welchem Team unser Gegner auftaucht und welche Spieler, die bei uns in der ersten Mannschaft trainieren, wir zur Verfügung haben werden: Gabriel Sigua, Leon Avdullahu, Roméo Beney und Arlet Junior Zé wären alle spielberechtigt in der UYL. Aber wir werden das individuell beurteilen müssen. Leon Avdullahu beispielsweise hatte zuletzt viele Starteinsätze in der ersten Mannschaft und damit die Belastung nicht zu hoch wird für diese jungen Spieler, werden wir von Fall zu Fall entscheiden müssen, ob ein Einsatz in der UYL sinnvoll ist. Gerade für Sigua und Junior Zé, die aus einer Verletzung zurückkommen, wäre diese Partie vielleicht eine Möglichkeit, um wieder in den Rhythmus zu finden, wobei wir auch ohne diese Spieler über viel Qualität im UYL-Team verfügen.

Gibt es ein definiertes Ziel für die UYL?
Ja klar, ich will dieses Turnier gewinnen. Wir haben ja bereits bewiesen, dass wir konkurrenzfähig sind.

Welche weiteren Highlights stehen noch an?
Grundsätzlich ist jedes Spiel ein Highlight. Ich bin sehr gespannt, wir hatten einige Trainerrochaden im Nachwuchs: Patrik Baumann trainiert neu die U19 und Markus Neumayr die U15. Für die U21 ist in der momentanen Situation jede Begegnung wie ein Cupspiel. Ich bin auf die Entwicklung aller Teams im kommenden Halbjahr gespannt und darauf wie sich unsere jungen Spieler in der ersten Mannschaft integrieren.

Und einzelne Events?
Da gibt es viele. Es begann schon mit den Trainingslagern, geht weiter mit dem Spiel gegen Bayern München am 7. Februar und dem Saisonstart der U21 mit dem Nachholspiel gegen Étoile Carouge eine Woche darauf. Dann richten wir Ende April das Finalturnier des U15-Cups auf dem Campus aus, bei dem wir den Titel verteidigen wollen. Danach folgen schon bald die Meisterschafts-Play-offs der U16, der U17 und der U19, mit der wir uns wieder für die UYL qualifizieren wollen.

Am Mittwoch, 7. Februar 2024, trifft die U19 des FC Basel 1893 in den Play-offs der UEFA Youth League auf den FC Bayern München.

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