…Heiko Vogel:
Heiko Vogel hat ein unglaubliches Fachwissen. Ich bin ein Mensch, der jeden Tag dazulernen will und wenn man mir die Unterstützung Heiko Vogels anbietet, dann nutze ich das. Er wird so nah wie möglich am Trainerstab sein, weil wir alle davon profitieren können. Ob er auf der Bank sitzen wird, entscheidet er selber – von meiner Seite her spricht nichts dagegen.
…mögliche Abgänge:
Alle Spieler, von denen wir uns gerne trennen möchten, ob leihweise oder definitiv, sind diesbezüglich informiert. Das Kader besteht optimalerweise aus 23 bis 26 Feldspielern, auch weil die Idee besteht, dass Nachwuchsspieler mit ins Trainingslager kommen, von denen vielleicht einige im Kader der ersten Mannschaft bleiben. Wenn einer aus rein eigennützigen, komfortablen Gründen beim FCB bleibt, wird es für ihn schwierig werden ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Wir gehen aber davon aus, dass jene Spieler, die informiert wurden, dass man nicht mehr mit ihnen plant, am 2. Januar nicht mehr hier sein werden.
…die Entwicklung der Spieler:
Ich habe schon einige Male bewiesen, dass ich Spieler weiterbringen kann. Ein Beispiel dafür ist Noah Okafor, der unter mir in der U18 gespielt hat. Ich glaube einige haben sich sehr gut entwickelt. Es gibt ja auch jetzt konkrete Beispiele wie Riccardo Calafiori, der zu einem Lehrgang in die italienische A-Nationalmannschaft berufen wurde oder Arnau Comas, der in der spanischen U21 debütiert hat. Es gibt solche, die sich schneller entwickeln und andere, die entwickeln sich langsamer.
…seine eigene Entwicklung:
Ich weiss, dass ich Fehler gemacht habe, dann wurden mir auch von David Degen gewisse Dinge aufgezeigt, die man anders hätte machen können. Der Austausch ist sehr regelmässig und nicht immer einfach für mich. Wenn er als Präsident zu mir als Trainer spricht, dann kann es sehr hart werden in der Sache. Positiv ist sicher, dass wir praktisch keine Muskelverletzungen hatten. Die Trainingsplanung ist also gut, bei den Trainingsinhalten gibt es Dinge, bei denen es wohl andere Lösungen gibt, die ich anstreben muss – anders, detaillierter, präziser. Ich denke, ich habe vieles richtig gemacht und ein paar Dinge nicht so gut. Wir werden mehr spezifische Trainings machen in der Rückrunde, das haben wir zu wenig gemacht – vor allem für junge Spieler. Auch Standardsituationen werden wir üben. Über die Winterpause wird sich jemand aus dem Staff fünf stehende Bälle ausdenken müssen, die uns gefährlich machen.
…die Technische Kommission:
Die Technische Kommission besteht aus fünf festen Mitgliedern, das sind: Sportdirektor Heiko Vogel, Kaderplaner Philipp Kaufmann, Leiter Scouting Max Legath, Marco Streller und ich. Mit dem Zuzug von Heiko Vogel kann es somit zu keinen Pattsituationen mehr kommen und es gibt nur Mehrheitsentscheide. Bei Transfers wird zusätzlich auch noch die Meinung des Trainers miteinbezogen. Bei allen Entscheiden steht das Wohl des FCB im Vordergrund und der sportliche Erfolg. Dieser ist keine One-Man-Show, daher werden Entscheide gemeinsam gefällt. Der finanzielle Rahmen wird aber vom Verwaltungsrat vorgegeben.
…öffentliche Auftritte:
Ich verstehe die Kritik, dass der Verwaltungsrat nicht in der Öffentlichkeit auftritt. Aber vielleicht ist es auch eine Stärke meiner Kollegin und meiner Kollegen, dass sie das Rampenlicht nicht suchen, sondern im Hintergrund wirken wollen, dass der FCB zurück zu seinen Erfolgen kommt. Ich stehe vor die Medien, wenn es draufankommt. Man kann darüber diskutieren, ob das öfter der Fall sein muss.
…die finanzielle Situation:
Wir hinterfragen zurzeit alle unsere Verträge, denn wir müssen finanziell gesund werden. Jede Sparte wird durchleuchtet und wir mussten harte Entscheide treffen, es tut mir wahnsinnig leid für jene, die es getroffen hat, aber es sind schlussendlich Business-Entscheide für den Erfolg und die finanzielle Zukunft des FCB. Wir beenden dieses Jahr mit einer Null. Bei der Übernahme des Clubs habe ich gesagt, dass ich die sicheren Einnahmen mit den sicheren Ausgaben auf ein gleiches Niveau bringen will. Das wird wohl nie der Fall sein, aber wir müssen das strukturelle Defizit weiter reduzieren.
Das Positive ist, dass wir keine Schulden haben. Aber wir rennen vom ersten Tag des Jahres an einem ausgeglichen finanziellen Ergebnis nach. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Geld zu generieren wie zum Beispiel eine Kapitalerhöhung. Aber das Ziel ist es, den Club auf gesunde Beine zu stellen und nicht Defizite zu decken – ich kann das gar nicht.
…die Kaderstruktur:
Wir wissen, dass uns Strukturspieler fehlen. Aber für solche müssten wir tief in die Tasche greifen. Ein Strukturspieler ist ein Leader, der einen gewissen Erfolg der Jungen darum herum garantiert. Es kommt auf die Position und den Spielertyp an, aber es benötigt einen bis drei solcher. Wir können sie nicht herzaubern, weil wir gewisse finanzielle Rahmenbedingungen haben, aber wir haben junge Spieler mit viel Potential. Wenn wir ihnen den Raum und die Zeit geben, werden sie uns auch Erfolg bringen.
…die Situation im Stadion:
Wir können uns das Stadion in dieser Form nicht leisten. Wir sind in konstruktiven Gesprächen mit der Stadiongenossenschaft und ich bin mir sicher, dass wir zu guten Lösungen kommen werden. Wir gehen davon aus, dass es auf den 1. Januar 2023 eine signifikante Reduzierung der Miete geben wird. Wir wollen den Zuschauenden das bestmögliche Stadionerlebnis bieten. Bereits im kommenden Halbjahr wird es zu Veränderungen kommen, wir arbeiten daran, dass alle Freude mit Freude ins Joggeli kommen.