Philipp Degen, wie hast du die Vorbereitung empfunden?
Jede Vorbereitung ist streng, das ist ja der Sinn der Sache. Wir haben in den letzten Wochen intensiv an unseren Automatismen, an unseren Bewegungsabläufen und an unseren taktischen Vorgaben geschafft. Ich bin überzeugt, dass wir auch als Team einen Schritt vorwärts gemacht haben und bereit sind für die Rückrunde.
Und jetzt bist du froh, dass wieder losgeht?
So ist es, fünf Wochen Vorbereitung sind eine lange Zeit. Während alle anderen Ligen in Europa schon im Gange sind, haben wir noch Testspiele. Diese lassen sich nun einmal nicht vergleichen mit einem Ernstkampf., daher freue ich mich sehr stark auf das Spiel am Sonntag gegen GC.
Beim nächsten Gegner, dem Grasshopper Club Zürich, hat es in der Winterpause einen Wechsel auf dem Trainierstuhl gegeben. Du kennst ja Pierluigi Tami aus deiner Zeit bei der Nationalmannschaft. Was kannst du über den neuen GC-Trainer sagen?
Diese gemeinsame Zeit bei der Nationalmannschaft ist jetzt doch einige Jahre her. Ich weiss, dass er gute Arbeit geleistet hat beim Verband und denke, dass er wieder für ein wenig Ruhe sorgen kann bei den Grasshoppers, die ja eine turbulente Zeit hinter sich haben. Ich glaube es ist aber wichtiger, dass wir uns auf uns selbst konzentrieren.
Wen schätzt du als stärksten Konkurrenten im Titelrennen ein?
Der FC Zürich und die Young Boys haben beide gute Mannschaften. Aber auch hier schaue ich in erster Linie auf uns, wichtig ist was wir machen, denn acht Punkte sind schon ein gewisses Polster. Aber wenn wir nicht bei der Sache sind, kann es auch ganz schnell wieder anders aussehen. Schliesslich fängt jedes Spiel bei null an und man muss sich immer von neuem beweisen. Wenn aber bei uns jeder gewillt ist sich selber zu verbessern, dann haben wir ein Kader, das genug gut sein muss, um diesen Vorsprung zu verteidigen. Das hat nichts mit Arroganz gegenüber den Gegnern zu tun, sondern, das ist unser gesundes Selbstbewusstsein, das wir in unserer Situation auch haben müssen.
Und bald darauf kommt es zum ersten Highlight des Jahres mit dem Spiel gegen Porto. Wie schätzt du die Chancen gegen dieses Team ein?
Wir haben gegen jede Mannschaft eine Chance, denke ich. Die Frage ist: Wie gehen wir in diese Partie und wie wird sie sich entwickeln. Auch in diesem Achtelfinal müssen wir uns auf unsere eigenen Stärken besinnen und an uns glauben, dann ist auch in der Champions League einiges möglich. Wichtig wird sicher das Hinspiel sein, wenn wir dieses positiv gestalten können, ist im Rückspiel alles möglich. Dabei hoffe ich auch auf die Unterstützung von unseren Fans, so dass wir in Porto Geschichte schreiben könnten und als erste Schweizer Mannschaft in einem Viertelfinal der Champions League stehen. . Klar hat Porto eine sehr starke Mannschaft, es wird sehr schwierig werden und braucht dafür zwei Topleistungen. Aber man darf ja träumen im Leben und dieser Traum ist nicht so weit entfernt.