Ein Teil der Ausbildungsteilnehmer hatte vor vier Jahren mit der FCSA seine Fussballgrundausbildung zum Young Coach abgeschlossen. Danach arbeiteten die Young Coaches in Sozialprogrammen von Hilfsorganisationen oder Schulen und nutzen das Gelernte, um bedürftige Kinder in ihrer Entwicklung durch Fussball und Lernspiele zu unterstützen. Die Fortbildung hatte zum Ziel, die Bedürfnisse dieser Young Coaches zu evaluieren, ihre Kenntnisse aufzufrischen, sowie neue Ideen zu vermitteln. An der Ausbildung nahmen nebst den Young Coaches auch einige ihrer Peer Coaches, d.h. ihrer Hilfstrainer, die sie über die Jahre selber ausgebildet hatten, teil.
FCB-Instruktor Willy Schmid wusste nicht, was ihn in Uganda erwartet und war gespannt. „Ich wurde positiv überrascht. Die Young Coaches und Peers sind offen, sie sind interessiert, und sie möchten alles über Fussball und Soziales wissen. Ich bin beeindruckt von ihrer Leistung und vor allem auch von der ganzen Schar an Kindern, die sie coachen und lehren. Es sind über 12'000 in ganz Uganda! In den vergangenen Jahren haben sie sich vernetzt und eigene Projekte gemacht. Ich bin überzeugt davon, dass sie auch weiterhin sehr aktiv sein werden.
„So habe ich es bisher noch bei keinem anderen Projekt erlebt“
Es hat sich aber auch gezeigt, dass ein Follow-up sehr wertvoll ist. Die Leute brauchen die Unterstützung nach zwei, drei Jahren, damit sie einerseits wieder auf dem neusten Stand sind, aber auch weil sie die Bestätigung brauchen, dass sie ihre Arbeit richtigmachen. Durch diesen Follow-up haben wir zudem die Sicherheit, dass die Young Coaches gute Arbeit machen, und dass unsere Ausbildung auf höchster Ebene nachhaltig ist. So habe ich es bisher noch bei keinem anderen Projekt erlebt.“
In Uganda ist es trotz Unruhen und Flüchtlingsströmen aus den umliegenden Ländern (Kongo, Südsudan, Somalia) in den letzten Jahren friedlich geblieben. Auch die wirtschaftliche und soziale Lage hat sich stetig verbessert. Dennoch gehört das Land weiterhin zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Insbesondere Frauen und Kinder (die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre alt) sowie Bewohner ländlicher Regionen leiden unter grosser Armut: 20 Prozent haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 80 Prozent leben ohne Elektrizität.
Schwerpunkt in Prävention und Aufklärung
Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt unter 60 Jahren und die medizinische Grundversorgung ist prekär. Auf 700 Einwohner entfällt nur ein Arzt, Pfleger oder eine Hebamme. Trotz grosser Anstrengungen die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern, bleiben die Einwohner unterversorgt und schlecht über Krankheiten informiert. So gehören HIV/Aids, Malaria und Durchfallkrankheiten bis heute zu den Haupttodesursachen in Uganda.
Der Schwerpunkt der Young Coach Ausbildung der FCSA in Uganda liegt in der Prävention und Aufklärung von Kindern mit Hilfe des Fussballs. Spiele und Fussballaktivitäten helfen den Young Coaches die Kinder zu begeistern und sie für andere Themen wie Malaria Prävention, Hygiene oder gesunde Ernährung zu öffnen. Young Coach Andrew Bosco erklärt: „Durch Spiele und Diskussionen nach dem Training erklären wir den Kindern, wie sie ihre Hände waschen, wie sie ein Moskitonetz nutzen, oder wie sie Sorge zur Umwelt tragen. So hat sich über die Zeit die Anzahl an erkrankten Kindern verringert.“ Und Hannah ergänzt: „Kinder lieben Fussball. Glaub mir, was sie auf dem Platz mit uns lernen, können sie nicht mehr vergessen. Sie sind viel aufmerksamer als in der Schule und sie haben grossen Spass dabei.“
Wichtige Unterstützung
Willy Schmid erinnert: „Zurzeit feiert der FCB sein Double, die Meisterschaft und den Cup-Sieg, was toll ist. Aber wir dürfen als Verein auch stolz darauf sein, hier in Uganda diesen Young Coaches unter die Arme zu greifen und ihnen bei ihrer Arbeit mit Kindern zur Seite zu stehen. Es ist sehr wertvoll und wirkungsvoll, was wir hier weitergeben. Und es ist wichtig, dass der FCB diese Arbeit im Rahmen der Football Club Social Alliance auch in Zukunft weiterführt und möglichst viele Projekte mitunterstützt.“