Vor dem Spiel:
Mit dem Auswärtsspiel beim FC Lugano stand der FCB vor einer schwierigen Aufgabe. Die Tessiner gingen ungeschlagen in diese Partie und hatten zuhause seit über einem Jahr nicht mehr verloren. Den letzten Sieg eines Auswärtsteams in Cornaredo bejubelte Rotblau – am 10. November 2019.
Durch die Verletzung Jorges war Ciriaco Sforza zu einer Umstellung in der Abwehr gezwungen, der FCB-Trainer stellte auf eine Dreierkette (3-5-2) um und Albian Hajdari kam von Beginn weg zum Einsatz. Zwei weitere Änderungen im Vergleich zum Heimspiel gegen Lausanne gab es zudem weiter vorne, wo Julian von Moos und Ricky van Wolfswinkel die Plätze von Edon Zhegrova und Afimico Pululu einnahmen.
Die erste Halbzeit:
Die erste Hälfte verlief ausgeglichen, was auch ein Blick auf die Statistik belegte, in der sich keines der beiden Teams einen klaren Vorteil erspielte. Das Unentschieden war somit ein gerechtes und auch logisches Resultat. Dieses hätte aber durchaus auch nach Treffern der beiden Teams zustande kommen können, denn Möglichkeiten hatte es auf beiden Seiten gegeben.
Wir hatten Möglichkeiten, es lag heute also auch an der Effizienz.
So konnte Eray Cömert einen Abschluss von Christopher Lungoyi (9.) gerade noch entscheidend ablenken. Und praktisch im Gegenangriff kam Andrea Padula frei vor Noam Baumann zum Abschluss, verfehlte das Ziel aber klar. Später musste auch Timm Klose gegen Lungoyi klären und Arthur Cabral setzte einen Kopfball nur knapp neben das Tor. Somit war auch die Anzahl von klaren Möglichkeiten ausgeglichen und das Remis eben das korrekte Resultat.
Die Zweite Halbzeit:
Ciriaco Sforza brachte für den zweiten Durchgang Jasper van der Werff anstelle von Andrea Padula und stellte auf ein 4-4-2 um, Hajdari rückte dafür auf die linke Seite. Und diese Umstellung schien dem Spiel des FCB Vorteile zu bringen: In der Startviertelstunde hatten die Gäste drei Abschlüsse zu verzeichnen, der gefährlichste kam dabei von Julian von Moos, der aus spitzem Winkel aber über das Tor schoss.
Wir müssten uns für unsere Dominanz auch belohnen.
Auch in der Folge schien der FCB dem Führungstreffer näher als das Heimteam. Das Tor sollte dann aber ganz zum Ende auf der anderen Seite fallen. Es lief bereits die letzte Minute der Nachspielzeit, als Mattia Bottani alleine vor Heinz Lindner auftauchte und mit seinem Tor den Tessiner Sieg perfekt machte.
Nach dem Spiel:
Ärgerlich und auch unnötig war diese Niederlage von Rotblau im Cornaredo. Ärgerlich, weil der FCB mehr Chancen besessen hatte, um in Führung zu gehen und in der zweiten Halbzeit das bessere Team war. Unnötig, weil der Gegentreffer ganz zum Schluss und nicht aus einer zwingenden Situation gefallen war.
So nach Hause zu fahren ist enttäuschend, ich bin aber vor allem sehr wütend.
Und somit bleibt es auch nach acht Partien so, dass der FCB in der Meisterschaft einfach nicht zu Null spielen kann. Die nächste Gelegenheit dazu biete sich am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den Servette FC.
Das Telegramm:
FC Lugano – FC Basel 1893 1:0 (0:0)
Cornaredo. – 30 Zuschauer. – SR Lionel Tschudi.
Tore: 92. Bottani 1:0 (Odgaard).
FCL: Baumann; Kecskes, Maric, Daprelà; Covilo; Lavanchy, Macek (65. Guidotti), Lovric, Guerrero (87. Facchinetti); Lungoyi (65. Bottani), Gerndt (76. Odgaard).
FCB: Lindner; Hajdari, Klose, Cömert; von Moos (69. Pululu), Frei, Kasami, Padula (46. van der Werff); Stocker; van Wolfswinkel, Cabral.
Bemerkungen: FCL ohne Oss, Sabbatini (alle verletzt) und Custodio (gesperrt). FCB ohne Xhaka (verletzt), Widmer, Zuffi (rekonvaleszent), Jorge und Tushi (angeschlagen) und Nikolic (in Isolation). Ersatzbank FCB: Chiappetta, Gebhardt, Kalulu, Marchand, Pululu, van der Werff und Zhegrova. – Verwarnungen: 25. Hajdari (Foul). 34. Gerndt (Foul). 39. Macek (Foul). 82. Guerrero (Foul). – Trauerminute für Edo Mafioretti vor dem Spiel.